Den Rundgang durch die Fahrzeughalle bei dem der umfangreiche Fuhrpark und die Ausstattung durch Zugführer Philip Lerch erklärt wurde, gab Gelegenheit über den Schutz kritischer Infrastrukturen und die Auswirkungen des Klimawandels zu sprechen. Hier ist das Technische Hilfswerk in der Rolle sich mit den Folgen auseinanderzusetzen und sich entsprechend vorzubereiten. Dabei sind die wesentlichen Punkte die Bereitstellung von Notstrom auch durch zusätzlich beschaffte oder unterhaltene Geräte oder die vielen großen und kleinen Pumpen zur Bekämpfung der Auswirkungen von Schlagwettern oder Hochwasserereignissen. Während man in der Bereitstellung von Löschwasser für Waldbränden noch am Anfang steht, sind die Stürme im Moment weniger. Besonders auf die sehr gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und die Einbindung in die Alarmierung wurde hingewiesen. Während der längste Einsatz in der Geschichte des Ortsverbands, der nächstes Jahr sein 70jähriges Bestehen feiert, die Unterstützung in der Pandemie in Form von Logistik in den Impfzentren oder den mobilen Impfteams darstellt, sind die häufigsten Einsätze jedoch die Unterstützung der Polizei auf Bundesautobahn und Bundesstraßen oder die technischen Hilfeleistungen.
Dankbar ist man beim überwiegend steuerfinanzierten THW, dass man seitens der Politik die letzten Jahre mit deutlich mehr Geld bedacht wurde, was es erlaubte die Beschaffungsrückstände bei den Fahrzeugen abzubauen und die Ausstattung auf das Sollmaß zu ergänzen. Seitens des THW hofft man, dass dies auch nach der Bundestagswahl so bleibt.
Ein uneinheitlicheres Bild zeichnete sich in der ortsverbandseigenen historischen Sammlung, in der das Thema Personalbestand und Ausbildung angesprochen wurde. Dass auch das THW mit zu wenigen Helfenden zu kämpfen hat, konnte Herr Gassner-Herz gut nachvollziehen, da er dies von fast allen Vereinen höre. Die steigende Anzahl an Vorschriften und den nicht mehr so häufig anzutreffenden handwerklichen Fähigkeiten, stellt das Improvisationstalent der THW-Einsatzkräfte in Einsatzlagen vor neue Herausforderungen, führt Ortsbeauftragter Carsten Busam aus. Das umfassende Spektrum des Technischen Hilfswerks in technischer und organisatorischer Sicht erfordert nicht nur eine gute Ausbildung, sondern auch permanentes Üben und ein gehöriges Maß an Engagement und Pflichtbewusstsein. Speziell mit letzterem sehe man zunehmend Themen in der individualistischen Gesellschaft von heute. Man habe zwar den Vorteil mit seinen vielfältigen Tätigkeiten für jeden etwas bieten zu können, so der Ortsbeauftragte weiter. Ohne Altersgrenze oder andere Einschränkung sei man in der Lage alle Bevölkerungsgruppen ansprechen zu können, müsse dies aber wohl noch mehr kommunizieren, zeigte man sich seitens des THW selbstkritisch.
Zum Abschluss konnte man dem liberalen Bundestagskandidat noch erläutern, wie sich das Gelände dank des in Planung befindlichen Neubaus verändern werde und welche Herausforderungen sich daraus ergeben. "Ich bin tief beeindruckt von den umfangreichen Fähigkeiten des THW. Was Ehrenamtler hier auf die Beine stellen um uns alle zu schützen ist wirklich großartig" resümierte Gassner-Herz seinen Besuch "Wir als Gesellschaft können allen Einsatzkräften für Ihr Engagement in der Pandemie und bei all den anderen Aufgaben nie dankbar genug sein. Im Gegenzug können sie zu Recht von der Politik aber auch volle Rückendeckung erwarten.