Technisches Hilfswerk probte in der alten Schule Niederschopfheim den Ernstfall

Hohberg-Niederschopfheim. Die alte Schule in der Niederschopfheimer Rehstraße durch ein Erdbeben stark beschädigt, der mittlere Gebäudeteil eingestürzt und die Treppen im Innern ebenso – so das angenommene Szenario, das eine Bergungsgruppe des Offenburger Technischen Hilfswerkes (THW) bei ihrer Übung am Mittwochabend vorfand.

Bekannt war zudem, dass sich irgendwo im Keller ein verletzter Heizungsmonteur befand, den es zuerst zu retten galt. Aber vorschnelles Lospreschen ist generell nicht angezeigt. »Die oberste Regel beim Einsatz lautet behutsames Vorgehen, Gefahren erkennen und beachten, denn Eigenschutz geht vor«, erklärte Zugführer Michael Wälde.
Der Diersburger, er erdachte die Übung und koordinierte den Einsatz in der alten Schule, deutete auch an, welchen Risiken sich die Helfer in den blauen Overalls im Ernstfall aussetzen: »Bei der Gefahrenerkundung an der Einsatzstelle haben wir unter anderem nach Bedrohungen durch Gas und Elektrik Ausschau zu halten.« Die Ausrüstung und die Kenntnisse bringen die THW-Leute mit. Im Schulkeller fanden sie dann auch schnell den Verunglückten im Heizungsraum.
Er wurde mit einer schiefen Ebene geborgen. Dafür wurden zwei Leiternteile zusammengebaut, auf denen die Retter das Unfallopfer in einem Schleifkorb die rund 1,70 Meter nach oben zogen. Zu den Vorteilen des Korbes meinte Zugführer Wälde: »In dieser Konstruktion wird der Verletzte schonend befördert und ist beispielsweise gegen Stöße geschützt.« Bis zu einer Höhe von acht Metern.
Überhaupt ist die Ausrüstung des Gerätekraftwagens, wie er im Hof der alten Schule stand, beeindruckend: Vom Stromaggregat über die Beleuchtungsanlage bis zum Lufthebekissen war alles da.
Mit der Hochleistungspumpe kann die THW-Mannschaft bei Hochwasser wirkungsvoll Hilfe leisten. Bei der Rettung einer zweiten Person im Obergeschoss der Schule brach das THW mit einem Bohrhammer und einer Flex eine Wand durch. Zuvor hieß die Devise jedoch: Erst einmal einen Weg in das zweite Stockwerk finden, denn die Treppenaufgänge existierten – so die Annahme – teilweise gar nicht mehr. Als die kleine intakte Zusatztreppe im Ostflügel gefunden war, wurde der Weg frei für die Rettung. Danach ging die Übung ihrem erfolgreichen Ende entgegen. Natürlich gab es hernach eine Manöverkritik, bei der Übungsbeobachter Carsten Busam der neun Mann starken Bergungsgruppe ihre Stärken und Schwächen vor Augen hielt.
Das THW hatte sich die alte Grundschule in der Niederschopfheimer Rehstraße ausgesucht – weil sie leersteht und abgerissen werden soll, wie der Gemeinderat beschloss.


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