THW soll in die Alarmierungskette

Offenburg, 10.05.2011. Landrat Frank Scherer informierte sich am Donnerstag beim THW in Biberach über die fünf Ortsverbände im Ortenaukreis, die mit Fahrzeugen und Gerät gekommen waren. Landesbeauftragter Dirk-Hubertus Bosse sprach dabei den Wunsch nach einer weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehren an.

"Das Thema Katastrophenschutz liegt mir sehr am Herzen", machte Landrat Frank Scherer bei seinem Besuch beim Technischen Hilfswerk in Biberach keinen Hehl aus seiner Sympathie für die Helfer in Blau. Sehr wichtig sei die Arbeit der Ehrenamtlichen auch für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung, ganz konkret erlebbar geworden beispielsweise bei den Hochwasserereignissen der Jahre 2006 und 2008.

Umgekehrt war man beim THW begeistert, wie schnell aus der beim traditionellen Neujahrsempfang ausgespro chenen Einladung Realität geworden war. Der Kontakt zwischen dem THW als Bundesorganisation und dem Landkreis sei naturgemäß nicht so intensiv, erklärte Landessprecher Walter Nock: "Deshalb ist Ihr Besuch für uns eine besondere Ehre". Und so wurden in die 90 Besuchsminuten sowohl ein Maximum an Informationen über Geräte und Fahrzeuge hineingepackt, als auch mögliehst viele der derzeitigen Probleme und Zukunftsvisionen thematisiert.

Mit großem Interesse nahm Landrat Scherer das Material in Augenschein, das bei der THW-Unterkunft in der Schmelzhöfestraße aufgefahren worden war. So wurde die riesige Pumpe aus Offenburg demonstriert, die unter anderem beim Hochwasser in Hofstetten gute Dienste geleistet hatte. Aus Kehl hatte die Fachgruppe wassergefahren ein Mehrzweckboot mitgebracht, das zuletzt an Ostern bei einer Suchaktion auf dem Rhein eingesetzt worden ist. Biberach präsentierte ein Stromerzeugungsagregat mit Teleskoplichtmast sowie Radlader und Tieflader der "Fachgruppe Räumen".

Bei der Vorführung des Lahrer Fahrzeuges erkundigte sich der Ladrat detailliert nach der Ausbildung beim Atemschutz, die auch für die THW-Helfer an den Feuerwehrschulen stattfindet. Gespannt verfolgte Scherer danachdie küchentechnischen Erläuterungen zu den Großküchenanhänger der "Fachgruppe Logistik Verpflegung" aus Achern: die Idee zu der selbst entworfenen Einrichtung war während des Elbhochwassers vor mehreren Jahren geboren worden.

Nach einer Power-Point Präsentation wurden aktuelle Fragen diskutiert. Anwesend waren dabei neben den Ortsbeauftragten Carsten Busam (Offenburg), Antonio Angelucci (Kehl), Dieter Lehmann (Lahr), Markus Harter (Achern) und Michael Holderer (Biberach) auch THW-Landesbeauftragter Dirk-Hubertus Bosse, Landessprecher Walter Nock und THW-Geschäftsführer Brunhard Grothe aus Freiburg.

Ein Thema, das allen Verantwortlichen auf den Fingern brennt, ist der Wegfall der Wehrpflicht und das Ende März vom Bundestag beschlossene Bundesfreiwilligengesetz. "Wir fühlen uns von der Politik im Stich gelassen", fand Bosse deutliche Worte.

Frauenquote acht Prozent.

Frank Scherer lobte die Motivation, welche die THW-Helfer trotz aller bürokratischen Erschwernisse an den Tag legten. Interessiert war der Landrat auch an der Frauenquote, die - wie er erfuhr - beim THW bei acht Prozent liegt. Diese Zahl rührt auch daher, dass 70 Prozent der Aktiven heute aus der eigenen Jugend kommen. Bereits seit Jahren war der Anteil der durch Wehrpflichtersatz gewonnenen Helfer gesunken. Ganz besonders am Herzen aber liegt den THW-Verantwortlichen der weitere Ausbau der Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen. Das THW sei nicht nur zur Bekämpfung von Großschadenslagen im fernen Ausland da, sondern auch zur Unterstützung von Schadensereignissen in der Heimat, machte Walter Nock deutlich. So beispielsweise, wenn es um eine Ausleuchtung gehe. Besonders lobend erwähnt wurde die Zusammenarbeit mit den Führungsgruppen der Feuerwehr, bei denen das THW immer mit alarmiert wird.

Das Anliegen der Runde: Eine Berücksichtigung in der jeweiligen Alarm- und Ausrückordnung, die von jeder Gemeinde separat erstellt wird. So köttne man Synergieeffekte nutzen und sich weiter verbessern. Landrat Scherer sagte zu, diesen Wunsch andie Bürgermeister weiterzugeben. In der heutigen Zeit sei sowohl personell wie finanziell für Doppelstrukturen und -beschaffungen kein Spielraum mehr.


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