Umweltkatastrophe an der Jagst

Löscharbeiten bei einem Mühlenbrand in Kirchberg an der Jagst (Landkreis Schwäbisch Hall) haben in Baden-Württemberg eine Umweltkatastrophe ausgelöst. Bei dem Großbrand in der Nacht zum Sonntag (23.08.2015) war auch ein Gebäude betroffen, in dem größere Mengen Düngemittel lagerten.

Trotz Vorsichtsmaßnahmen der Feuerwehr wurde über das Löschwasser giftiges Ammoniumnitrat in die Jagst gespült, die in den Neckar mündet.Bereits mehr als acht Tonnen toter Tiere wurden bisher aus dem Wasser geborgen.

Das THW wurde unter anderem vom Landratsamt Heilbronn über GSt Heilbron und die LB- Dst Baden-Württemberg angefordert, notwendiges Material und Einsatzkräfte zu stellen, um eine Sauerstoffanreicherung zu erreichen. Mithilfe von mehreren Drucklufterzeugern kann durch Zuführung von Luft und Frischwasser die Sauerstoffanreicherung im Flusswasser erreicht werden. Des weiteren wurde das THW gebeten beim Dammbau zu unterstützen. Der Bau von Sicherungsdämmen führt zur Abtrennung eines Flussbereichs, den Altarmen vom Hauptarm der Jagst, um den dortigen Fischbestand zu schützen.

Der Ortsverband Offenburg wurde am Freitag Mittag, den 28. August alarmiert um mit Hilfe der Hochleistungspumpen das Wasser  umzuwälzen. Zwei Tage später startete der Einsatz für den Ortsverband  an der Jagst. An der ersten Einsatzstelle bei  Olnhausen wälzten die Pumpen mit rund 40000 Liter pro Minute um. Nach sechs Einsatztagen wurde der Einsatzort nach Neudenau verlegt. Insgesamt waren rund 20 Helfer mit insgesamt 3 Hochleistungspumpen und 5 weiteren Tauchpumpen  über 9 Tage im Einsatz.

Der Austritt des Löschwassers gilt nach dem Großfeuer am 1. November 1986 in Basel als zweitgrößte Flusskatastrophe in Baden-Württemberg. In einer Lagerhalle des Schweizer Chemieunternehmens Sandoz war ein Brand ausgebrochen. Hochgiftiges, rot gefärbtes Löschwasser floss damals in den Rhein.


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