Zweitägige Internationale Zivilschutzübung in Frankreich

Offenburg / Strasbourg. Am 31. März und 1. April 2006 trainierten der französische Zivilschutz (Fédération Nationale de Protection Civile) sowie die THW-Ortsverbände Kehl, Lahr und Offenburg den Ernstfall. Angenommen wurde ein schweres Erdbeben im Oberrheingraben, das auch die Großstadt Strasbourg im Elsass sowie die Umgebung erschütterte. Die Nachtübung wurde auf drei Einsatzstellen, alle samt ehemalige Festungsanlagen, noch aus der Zeit von Kaiser Wilhelm, als die Region Elsass noch zu Deutschland gehörte, verteilt. Aufgabe der "anges bleus" (blauen Engel), wie das THW aufgrund der Farbe der Fahrzeuge und der Uniform in Frankreich liebevoll genannt wird, war die Ausleuchtung dieser riesigen Anlagen.

Die Helfer aus Lahr waren für das "Fort Frère" in Oberhausbergen zuständig, der Offenburger Ortsverband für das "Fort Ducrot" in Mundolsheim. Ebenfalls beteiligt war das THW aus Kehl. Diese drei Ortsverbände aus der Ortenau bilden zusammen auch eine Sondereinheit für Hochwasser.
Besondere Herausforderung bei dieser Übung war die Teilnehmerbeschränkung auf je sechs Helfer pro Ortsverband. Sie übernahmen Aufgaben, die sonst von zehn und mehr der ehrenamtlichen Helfer übernommen werden. Die knapp 150 - meist ostfranzösischen - Übungsteilnehmer übernahmen die Ortung sowie Bergung und Transport der Verletzten. Sie waren in kleine Gruppen aufgeteilt, die nacheinander die ganze Nacht hindurch trainierten. Nach einem reichhaltigen Frühstück am Sitz der Einsatzleitung beim "Fort Kléber" in Wolfisheim ging am Morgen der zweite Abschnitt der Übung weiter. Im "Parc de lorangerie" in Strasbourg, direkt neben dem Europaparlament, waren Lahrer Helfer als Übungsbeobachter dabei, da Ihre Aufgabe - die Ausleuchtung - entgegen der ursprünglichen Planung nicht benötigt wurde.
Am Nachmittag fuhr der ganze Verband von THW und Protection Civile in Polizeieskorte zur Präfektur von Strasbourg und besichtigte dort das Krisenzentrum. Anschließend gab es einen Empfang im Rathaus der Stadt Strasbourg, bei der den Helfern unter anderem für die gut funktionierende Zusammenarbeit der Organisationen beider Länder gedankt wurde.
Die Helfer auf französischer Seite zeigten sich besonders von der Ausstattung des THW beeindruckt zum Beispiel der Powermoon-Beleuchtungstechnik. Auch die Protection Civile dankte dem Gast THW, so sagte einer der Helfer stellvertretend für die ganze Gruppe: "Wir waren echt beeindruckt vom THW, seiner Effektivität, seiner Schnelligkeit und Professionalität."
Für die Zukunft sind weitere gemeinsame Übungen angedacht, eine sehr große Übung in Deutsch-Französischer Zusammenarbeit in Bezug auf den Katastrophenschutz findet vom 27.07. bis 31.07. in Breisach beim Bau einer Brücke über den Rhein statt.


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