1992 - 2002

1992 Nächtliches Chaos auf der Autobahn A5 am Samstag, 01. Februar 1992. Wegen dichtem Nebel und Eisglätte ereignete sich eine Massenkarambolage in die 45 PKWs zwei Reisebusse und ein Lastwagen verwickelt waren. Fünf Autos brannten dabei voll aus, 65 Personen wurden dabei verletzt, acht davon schwer.

1992 Vom 10. bis 11. Oktober 1992 feierte der Ortsverband Offenburg sein 40 jähriges Jubiläum. Im Rahmen eines Tag der offenen Tür, mit Geräteschau, Vorführungen und Unterhaltung wurde in der Unterkunft in Elgersweier gefeiert. Der Vorsitzende der CDU/CSU Bundesfraktion Dr. Wolfgang Schäuble wird für seine Verdienste um das THW mit dem THW Ehrenzeichen inGold ausgezeichnet. Und im Rahmen dieser Veranstaltung übergibt Ortsbeauftragter Peter Reinke nach 13 Jahren sein Amt an Herbert Kimmig.

1993 - Jeder Handgriff bedeutet Hilfe! Im April 1993 starteten drei Helfer des Ortsverbandes Offenburg in das durch Bürgerkrieg weitgehend zerstörte Land Somalia.

1993 Ein Erlebnis der besonderen Art hatten sieben Helfer aus Offenburg. Sie nahmen mit dem selbst konstruierten "Überschlagsimulator" an einer großen Ausstellung anläßlich des THW-Bundeswettkampf in Berlin teil.

Hochwassereinsatz Weihnachten 1993. Das "Weihnachtshochwasser 1993" bescherte dem THW den bisher größten Einsatz. Bundesweit waren aus über 160 Ortsverbänden an den Spitzentagen in der Vorweihnachtswoche rund 4000 Helfer tätig. In Baden-Württemberg wurden ca. 2600 Helferinnen und Helfer an 63 Stellen eingesetzt. Die baden-württembergischen Ortsverbände sind insgesamt 131mal ausgerückt und haben dabei über 37000 Helferstunden geleistet. Die Hauptaufgaben waren Pumpenarbeiten, Bau von Schutzwällen mit Sandsäcken, Rettungsaktionen und Versorgungsfahrten mit Booten, Abstützen von Gebäuden, Notstromversorgung und Aufräumarbeiten.
 Der Ortsverband Offenburg war mit 18 Helfern in der Zeit vom 22.-24. Dezember 1993 in Mühlacker / Enz im Einsatz. Die Offenburger Helfer machten mit insgesamt 10 Pumpen ein Umspannwerk, mehrere Tiefgaragen und diverse Kellerräume vom Wasser frei.

27.06.1994 Katastrophenalarm im Ortenaukreis! Eine Badewanne voll Wasser pro Quadratmeter. Freiburger Leterologen hatten 177 Liter Wasser pro Quadratmeter in 90 Minuten gemessen.
 Eine der schlimmsten Unwetter kam über das Renchtal und die Gemeinde Oppenau / Ramsbach. Ein Man kam dabei ums Leben. Ungefähr 50 Erdrutsche brachten den Verkehr in und um Oppenau zum Erliegen. Mit Mühe konnten sich die THW Kräfte aus den umliegenden Ortsverbänden in die Seitentäler vorkämpfen. Der Ortsverband Offenburg war mit 48 Helfer im Einsatz und übernahm unter anderen für die Zeit vom 27.06. bis 01.07.94 die Einsatzleitung für sämtliche THW - Einsatzkräfte. Die THW Helfer waren über diese Tage beschäftigt mit dem Räumen von verschütteten Straßen, Pumparbeiten, Trinkwasserleitungen sichern, Logistik, Versorgung und Verpflegung von Einsatzkräften.

Ende Juli und Mitte September 1994 starteten wieder einige THW Helfer aus der Ortenau zum Auslandseinsatz. Einsatzort waren die Flüchtlingslager rund um Goma / Zaire zur Trinkwasseraufbereitung, wo sich über eine Millionen Flüchtlinge wegen dem Bürgerkrieg in Ruanda angesammelt hatten

Am 22. Oktober fand in der Mehrzweckhalle in Offenburg Elgersweier die Jahrestagung für den Landesverband Baden-Württemberg statt. Hauptthema war die Umsetzung des THW Neukonzeptes.

Das THW wird neu strukturiert. Anläßlich der Neustrukturierung bekommt der Ortsverband Offenburg als Basiseinheit, wie alle anderen Ortsverbände, einen Technischen Zug mit Zugtrupp und zwei Bergungsgruppen. Als Fachgruppe wird dem Ortsverband Offenburg die Wasserschaden / Pumpen-Gruppe (WP) zugeteilt. Genau wie schon im Jahr 1976 heißt es nun für die Helfer der Ortsverbände wieder Umschulung und neue Ausbildungsziele.

23. November 1995 - Alarm für die THW - Ortsverbände Achern, Baden-Baden, Biberach und Offenburg. Das Zollfahndungsamt Freiburg fordert die THW Kräfte zur Unterstützung nach Lauf an. Der Auftrag für die Helfer hieß: Aufspüren von unterirdischen Hohlräumen im Zuge einer Fahndung nach Destillaten. Tage später lag noch der Auftrag zum Abbau und Abtransport der "Schwarzbrennerei-Anlage" vor.

Am 07. Juni 1996 sorgte ein gewaltiger Wolkenbruch im Wolfacher Ortsteil St. Roman für Verwüstung. Innerhalb von zwei Stunden vielen 48 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Zufahrtstraße nach St. Roman war auf 150m Länge weggesissen und die Kanalisation verstopft. Über zwei Tage waren die Ortsverbände Biberach und Offenburg gemeinsam im Einsatz.

Am 9. Juni erfolgte dann der zweite Einsatz. Ebenfalls durch einen vorausgegangenen Wolkenbruch stiegen die Bäche aus den Seitentälern in Reichenbach und Ohlsbach so rasch an, das zahlreiche Keller voll gelaufen sind und einige Straßen überflutet waren. In den Tälern kam es zu einigen Erdrutschen, die ebenfalls die Straßen blockierten. Der Ortsverband Offenburg war die ganze Nacht im Einsatz.

Einer der schwersten und erschüttersten Einsätze in der Geschichte des Ortsverbandes Offenburg ereignete sich am Donnerstag, den 08. August 1996. Der BURDA Firmenjet raste bei Friesenheim gegen den Berg und vier Personen kamen bei dem Flugzeugabsturz ums Leben. 40 Helfer der Ortsverbände Biberach, Lahr und Offenburg waren den ganzen Tag mit zwölf Einsatzfahrzeugen im Einsatz um die weit verstreuten Trümmer in dem unwegsamen Wald zu bergen und zu sichern. Die geborgenen Trümmer wurden in der Fahrzeughalle des Ortsverbandes Offenburg zur Rekonstruktion ausgelegt.

Der Ortsverband Offenburg zieht in neue Räume! Ende August 1996 stand dann hoffentlich dem Ortsverband der letzte Umzug bevor. Mit der bundesweiten Auflösung des BVS (Bundesverband für Selbstschutz) konnte der Ortsverband nun die ganzen Räumlichkeiten auf dem Bundesareal in der Eckenerstr. 8 nutzen.

November 1996 - Die Auslandseinsätze nach Bosnien laufen an. Ein Team aus vier THW Helfern aus Baden-Württemberg, darunter ein Helfer aus Offenburg leisten Aufbeuhilfe. Ihr Auftrag - Erkundung der Lage und Planung zum Wiederaufbau von 900 Wohnhäusern, ein Wohnblock und weitere 16 öffentliche Gebäuden.

Ein weiterer Auslandseinsatz liegt im November 1996 an. Zwei Helfer des Ortsverbandes Offenburg fliegen ins Kriesengebiet nach Ruanda. Ihre Aufgabe wird vorrangig die Trinkwasserversorgung sein.

1998 - Aus "grau" wird "blau". April 1998, die neuen multifunktionellen Einsatzanzüge für die THW Helfer des Ortsverbandes Offenburg sind da. Diese nach der Euronorm beschaffte Einsatzkleidung erfüllt alle technischen Vorgaben für Schutzkleidung und bietet bestmöglichen Schutz.

17.-19. Juli 1998 - 180 THW Helfer und 30 Einsatzfahrzeuge waren am Wochenende bei einer der größten THW-Übungen im Ortenaukreis im Einsatz. Die fünf Ortsverbände Biberach Emmendingen Neunkirchen Oberhausen und Offenburg probten gemeinsam den Ernstfall. An verschiedenen Plätzen im Kinzig- und Harmersbachtal wurden die verschiedensten Katastrophenfälle simuliert.

22.08.1998 - Unter dem Motto: "Gewußt wie aus Technik Hilfe wird", wurde bundesweit der "THW Helfertag" durchgeführt. Auf dem Lindenplatz in der Offenburger Innenstadt stellte sich der THW Ortsverband der Bevölkerung vor.

29.10.1998 - Um 0:45 Uhr rissen Sirenen die Baden-Badener Bevölkerung aus dem Schlaf. Katastrophenalarm wegen einem Jahrhunderthochwasser. Über 1200 Hilfskräfte von Polizei, Feuerwehr, THW, DRK, DLRG, Bergwacht, Bundeswehr und der französischen Armee kämpften gegen die Meter hohen Fluten. Zahlreiche Straßen waren vom Wasser weggerissen, einige Häuser wurden unterspült und hunderte Keller waren überschwemmt. Insgesamt 930 THW Helfer aus 24 Ortsverbänden von Freiburg bis Heidelberg waren in Baden Baden und Umland im Einsatz.

1999 - Hochwasser hielt die Ortsverbände in Trab. Schneeschmelze und Dauerregen in der Schweiz sorgten auch am Oberrhein für zu viel Wasser. Am Himmelfahrtstag (14. Mai 1999) um 02:30 Uhr wurde der gesamte Ortsverband Offenburg mit seiner Pumpengruppe zur Unterstützung des THW Emmendingen alarmiert. Mit insgesamt fünf Einsatzfahrzeugen, Pumpen und Aggregathänger, sowie 22 Helfer fuhr man nach Breisach am Kaiserstuhl zum Hochwassereinsatz. Die Aufgaben vor Ort erstreckten sich überwiegend auf das Abfüllen von Sandsäcken, Dammsicherung und Dammkontrolle. Im Laufe des folgenden Tages spitzte sich jedoch die Hochwasserlage bei Kehl kritisch zu. Der komplette Zug wurde dann nach Kehl verlegt, wo Keller ausgepumpt und Dämme aus Sandsäcke gegen die Fluten errichtet wurden.

Eine Sturmböe wütete am Mittwoch, 02. Juni 1999 über Offenburg. Nur wenige Minuten und Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehr und THW hatten alle Hände voll zu tun. Ein Sturm mit etwa Windstärke sieben, das sind 15 bis 16 Meter pro Sekunde, fegte durch die Stadt. Zahlreiche Straßen wurden durch umgeknickte Bäume blockiert und Dächer abgedeckt. Ein Blitz hatte in eine Fahrleitung eingeschlagen und umgestürzte Bäume hatten die Oberleitung regelrecht zerrissen. Für Stunden lief auf den Strecken der Deutschen Bahn von Offenburg nach Appenweier, Lahr und Richtung Gengenbach nichts mehr.

Großalarm! Eine verherendsten Naturkatastrophen ereignete sich am Samstag, 26. Dezember 1999, am zweiten Weihnachstsfeiertag. Sturm "Lothar", einer der schlimmsten Orkane des Jahrhunderts, fegte mit einer Geschwindigkeit von über 215 Stundenkilometer über Mitteldeutschland hinweg. Über Tage waren ganze Straßen und Wege blockiert, Telefon- und Stromleitungen abgerissen, Häuser ohne Stromversorgung. Unzählige Dächer waren durch umgestürzte Bäume beschädigt und die Ziegel abgedeckt. Ungefähr 1,5 Millionen Festmeter Sturmholz waren angefallen und die Beseitigung der Orkanschäden und Wiederaufforstung dauern noch bis heute an. Insgesamt wurden die Helfer des Ortsverbandes Offenburg bis zum 30.12.99 zu 45 Einsätzen gerufen und leisteten knapp 1000 Stunden.

2000 - Zahlreiche Einsätze beschäftigten auch im Jahre 2000 wieder die THW Helfer des Ortsverbandes Offenburg. Nennenswert ist die Alarmierung vom 20.03.2000 zu einem Verkehrsunfall auf der B33 in Höhe von Berghaupten. Ein LKW raste in eine Schafherde, die von einem Hund über die Budesstraße gejagt wurde. 15 Schafe wurden getötet, den THW Helfern aus Offenburg und Biberach bot sich ein Bild wie im Schlachthof.

Wieder ein Einsatz, bei dem Tiere getötet wurden, ereignete sich am 08. August 2000. Ein Autoreisezug raste in eine Rinderherde, die sich aus unerklärlicher Weise auf den Gleisen befand. Die Lok war entgleist und auf über 200 Meter lagen die Kadaver der Rinder am Gleis. Einige waren von der Wucht des Aufpralls völlig zerfetzt, andere hatten sich mit letzter Kraft noch in die Büsche geschleppt. Die THW Ortsverbände aus Offenburg und Kehl waren über Stunden im Einsatz, um die langsam verwesenden Kadaver zu bergen.

Schwere Brände in Offenburg. Am späten Montagabend, am 29. Oktober 2000, ist die Schreinereiwerkstatt der Waldorfschule niedergebrannt. Feuerwehren aus der Kernstadt, Rammersweier, Fessenbach sowie die Wehr aus Zell-Weiersbach waren mit 92, das THW mit 22 und das DRK mit 12 Mann im Einsatz. Das THW übernehm anfangs, im Auftrag der Polizei, die Sperrung der Zufahrtsstraßen. Im Verlauf des Einsatzes kam der Auftrag für die Ausleuchtung der Einsatzstelle, sowie Verpflegung der Einsatzkräfte hinzu.

2001 - Auftakt im neuen Jahr war am 01.01.01 um 00:05 Uhr der Einsatz zu einem Gebäudebrand in der Offenburger Innenstadt. Der "Silvester-Bereitschaftsdienst" übernahmen im Auftrag der Polizei die verkehrslenkende Maßnahmen.

26. Jannuar, Erdbeben in Indien, ca. 19000 Menschen kamen dabei ums Leben. 16 Helfer des THW Baden-Württemberg flogen am 06. Februar 2001 nach Indien, um die Menschen in der Provinz "Gurarat" mit aufbereitetem Trinkwasser zu versorgen. Mit an Bord waren auch drei Helfer aus der Ortenau, zwei vom Ortsverband Biberach und einer vom Ortsverband Offenburg.

Freitag, 16. März 2001 - eine der größten Suchaktionen in der Ortenau hatte stattgefunden. 20 Polizeibeamte, 200 Feuerwehrleute, 25 Helfer des DRK und 42 Kräfte vom THW suchten in Zell a.H und entlang des Harmersbach am Freitag bis spät in die Nacht und am Samstagmittag, den dreijährigen Fabian. Gegen Mittag wurde dann der leblose Körper des kleinen Jungen in einem Gestrüpp in Höhe von Biberach gefunden.

Zu viel Teer auf der Autobahn. Ein Einsatz ereignete sich am 27. April 2001 auf der Autobahn A5 zwischen den Anschlußstellen Appenweier und Offenburg. Ein mit 26 Tonnen flüssigem Bitumen beladener Tankzug kam von der Fahrbahn ab. Beim Umpumpen der über 100 Grad heißen Ladung in ein Ersatzfahrzeug schwappte das Bitumen auf die Fahrbahn. Die übergelaufene Masse mußte mit Gasbrenner erhitzt und mühsam von der Teerdecke abgekratzt werden.

Ein etwas anderer Einsatz war die Mitwirkung bei der Deutschland-Tour 2001. Die Helfer der Ortsverbandes Offenburg übernahmen die Absperrmaßnahmen entlang der Fahrstrecke vom Offenburger Rathhaus bis zum Kreisverkehr Richtung Rammersweier.