Technischer Zug (TZ)

  • Der Technische Zug (TZ) ist die Basiseinheit des THW. Der TZ setzt sich zusammen aus dem Zugtrupp, zwei Bergungsgruppen und einer Fachgruppe.
  • Sein Einsatz erfolgt in modularer Weise angepasst an die Erfordernisse der Schadensbekämpfung. Dabei sind Personal und Technik auf eine weitgehende Verzahnung der örtlich vorhandenen Fachgruppen mit überörtlich oder überregional bestellbaren THW-Fachgruppen ausgerichtet.
  • Die Ortsverbände (OV), die gemeinsam einen Geschäftsführerbereich (GFB) bilden, stellen neben einer ausreichenden Anzahl an Bergungsgruppen das gesamte Spektrum der überörtlichen technischen Fachgruppen. Auf die Anforderung nach einem Schadensereignis reagiert unmittelbar der nächstgelegene Ortsverband. Sofern dessen Leistungsfähigkeit nicht ausreicht, werden auf GFB-Ebene (regional) erforderliche Fachgruppen oder ganze Technische Züge bereitgestellt. Die zuständige Geschäftsstelle koordiniert die Beistellung von weiteren Einheiten aus dem GFB, aus den Nachbar-Geschäftsführerbereichen und gegebenenfalls unter Einschaltung der Landesverbands-Dienststelle (LV) den überregionalen Einsatz von Facheinheiten, Fachgruppen für Führung und Kommunikation sowie für Logistik und die OV-Stäbe bilden die erforderliche Unterstützung für die Einsatz-Einheiten. Die THW-Unterkünfte werden im Einsatzfall verstärkt führungstechnisch und logistisch als Basis genutzt. Damit kann das THW Schadensereignissen je nach Größe angepasst und aufgabenorientiert begegnen.
  • Zugtrupp
  • Der Zugführer (ZFü) führt den Technischen Zug.
  • Ihm beziehungsweise dem ZTr obliegt die taktisch-organisatorische Abwicklung des Einsatzes. Er erteilt Aufträge, die die Gruppenführer fachlich-technisch in eigener Verantwortung mit ihren Gruppen ausführen.
  • Der ZTr ist insbesondere zuständig für
  • Lageerkundung, -erfassung, -beobachtung, -meldung,
  • Auftragsauswertung und -erteilung,
  • Koordinierung des Fachgruppeneinsatzes,
  • Anforderung von Verstärkung bzw. Ablösung (örtlich und überörtlich),
  • Regelung der Logistik für die eigene Einheit und für bereitgestellte THW-Einheiten,
  • Verbindung zu Einsatzleitungen, anderen Organisationen und Einheiten.
  • Erste Bergungsgruppe
  • Die 1. BGr ist die universellste Gruppe im Technischen Zug. Das Personal und die Ausstattung sind auf die Bewältigung eines möglichst breiten Aufgabenspektrums ausgerichtet. In der Regel wird diese Gruppe mit ihrem Gerätekraftwagen I (GKW I) auch zuerst zum Einsatz kommen (Schnelleinsatz-Gruppe/ SEG). Sie wird ergänzt und unterstützt durch die Zweite Bergungsgruppe oder oder durch Fachgruppen, oder sie unterstützt diese.
  • Zweite Bergungsgruppe
  • Die 2. BGr ist neben einer Grundausstattung - die der Ausstattung der 1. BGr weitgehend ähnelt - mit zusätzlichen schweren Komponenten ausgerüstet; in erster Linie im Bereich der Erzeugung von elektrischer hydraulischer Energie und entsprechenden Endgeräten hierzu.
  • Der Einsatz erfolgt weitgehend stationär am Schwerpunkt des Einsatzgeschehens. Die besondere technische Leistungsfähigkeit des Gerätekraftwagens II (GKW II) erfordert die Zuordnung besonders geschulter Maschinisten (für Elektronik, Pneumatik und Hydraulik).

 

Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (FGr WP)

  • Die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen sind jeweils mit einer Pumpleistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute das leistungsstärkste Instrument des THW bei der Bekämpfung von Hochwasser und Überschwemmungen. Mit ihren unterschiedlichen Pumpen kann sie in Kellern, Schutzräumen oder Verkehrsanlagen eindringendes Wasser abpumpen. Die die Spezialisten dieser Fachgruppe können zudem Wasserleitungen über längere Strecken errichten, um beispielsweise Löschwasser für die Feuerwehr zu fördern. Bei der Beseitigung von Wasserschäden in Abwasseranlagen kann sie die Betreiber durch fachlich qualifizierte Arbeiten unterstützen.
  • Neben dem Jahrhunderthochwasser 2002 haben sie sich bei den Überflutungen in Südfrankreich 2003 und 2005 in New Orleans bewährt.  Ihre Ausstattung wurde in den vergangenen Jahren aus Mitteln des Hochwasserprogramms der Bundesregierung weiter verbessert, unter anderem wurden Hochleistungspumpen beschafft. So kann schneller und effektiver auf großflächige Überflutungen reagiert werden.